Russell 2000: Vier US-Small-Cap-ETFs im Vergleich

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Wählst Du einen ETF aus, muss er sich nicht immer auf große Unternehmen beziehen. In Nebenwerte der USA investierst Du mit dem Russell 2000 Index, der Aktien von 2.000 Unternehmen mit einer geringeren Marktkapitalisierung enthält. Du investierst in zahlreiche Branchen.

Russell 2000: Vier US-Small-Cap-ETFs im Vergleich

Der Nebenwerte-Index Russell 2000

Der Russell 2000 ist ein Index auf US-amerikanische Nebenwerte, der 1984 von Russell aufgelegt wurde. Es ist der erste Index zur Messung des Marktsegments der Nebenwerte. Er ist weltweit beachtet und listet die 2.000 kleinsten Unternehmen, gemessen an der Marktkapitalisierung, die im Russell 3000 enthalten sind. Der Russell 3000 gehört zu den weltweit größten Aktienindizes und enthält die 3.000 US-amerikanischen Unternehmen mit der höchsten Marktkapitalisierung. Der Russell 3000 deckt 98 Prozent der Marktkapitalisierung der Aktienmärkte der USA ab und ist ein direkter Konkurrent zum Index Wilshire 5000 des Verlagshauses Dow Jones.

Hinter dem Russell 2000 und dem Russell 3000 steckt die US-amerikanische Investment- und Beratungsfirma Russell Investment Group. Der Index wird nach der Wertindex-Formel berechnet, die als Messzahl der Gesamtwertveränderung gilt. Eine Bereinigung um Dividendenzahlungen erfolgt nicht. Die Russell Investment Group entscheidet über die Aufnahme von Unternehmen in den Russell 2000. Die enthaltenen Unternehmen sind an der New York Stock Exchange (NYSE), der NYSE Amex und der NASDAQ gelistet. Sie sind nach Marktkapitalisierung gewichtet. Der Russell 2000 wird quartalsweise im Februar, Mai, August und November angepasst. Eine Aktualisierung erfolgt sekundengenau während der Handelszeit der NYSE.

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Die im Index gelisteten Unternehmen kommen aus zahlreichen Branchen. Die am stärksten vertretenen Branchen sind

  • Technologie 17 Prozent
  • Finanzen 16,6 Prozent
  • Industrie 14,5 Prozent
  • Gesundheitswesen 13,7 Prozent
  • Zyklische Konsumgüter 12,5 Prozent.

Da es sich bei den im Russell 2000 gelisteten Titeln um Nebenwerte handelt, sind die enthaltenen Unternehmen in Deutschland nur wenig bekannt.

ETFs auf den Russell 2000

Es gibt eine ganze Reihe von ETFs, die auf den Russell 2000 handelbar sind. In Deutschland können allerdings nur fünf dieser ETFs gehandelt werden. Sie sind von verschiedenen Emittenten verfügbar. Die Gesamtkostenquote der ETFs liegt bei 0,30 bis 0,45 Prozent. Lediglich ein ETF wird in der Fondswährung Euro geführt, während die Fondswährung der anderen vier ETFs US-Dollar ist. Die ETFs unterscheiden sich deutlich in ihrem Volumen. Lediglich zwei ETFs haben ein Fondsvolumen von mehr als 200 Millionen Euro, sodass nicht die Gefahr besteht, dass sie nicht wirtschaftlich genug sind und liquidiert werden. Das sind die in Deutschland handelbaren ETFs:

Amundi Russell 2000 UCITS ETF EUR (C), ISIN LU1681038672, WKN A2H582

Das ist der einzige ETF mit der Fondswährung Euro. Das Fondsvolumen liegt lediglich bei 74 Millionen Euro. Der ETF wurde erst im März 2018 aufgelegt und ist daher noch recht neu. Er repliziert synthetisch durch ein Tauschgeschäft mit einem Finanzinstitut. Der Fonds ist sparplanfähig und thesaurierend. Die Gesamtkostenquote liegt bei 0,35 Prozent. Im März 2020, während der Corona-Krise, rutschte die Rendite stark ins Minus. Inzwischen ist die Rendite wieder im positiven Bereich, doch ist sie mit 1,29 Prozent noch recht niedrig.

Invesco Russell 2000 UCITS ETF, ISIN IE00B60SX402, WKN A0RGCT

Dieser ETF hat nur ein Volumen von 35 Millionen Euro, doch besteht er bereits seit März 2009. Er hat eine Gesamtkostenquote von 0,45 Prozent und ist damit einer der teuersten ETFs auf diesen Index. Die Replikation erfolgt synthetisch durch Tauschgeschäft. Der ETF ist sparplanfähig und thesaurierend. Die Rendite entwickelte sich auch bei diesem Fonds während der Corona-Krise stark negativ. Sie ist auch hier wieder im positiven Bereich, aber mit 0,82 Prozent außerordentlich niedrig.

L&G Russell 2000 US Small Cap UCITS ETF, ISIN IE00B3CNHJ55, WKN A0Q8H2

Bei diesem ETF liegt das Volumen nur bei 23 Millionen Euro. Er wurde jedoch schon im September 2008 herausgegeben. Er repliziert synthetisch durch Tauschgeschäft. Auch dieser ETF gehört mit einer Gesamtkostenquote von 0,45 Prozent zu den beiden teureren ETFs auf diesen Index. Er ist sparplanfähig und thesaurierend. Die Rendite hat sich auch bei diesem Fonds nur schwach entwickelt. Sie brach im März 2020 stark ein. Jetzt ist sie zwar wieder positiv, doch liegt sie nur bei 0,13 Prozent.

SPDR Russell 2000 US Small Cap UCITS ETF, ISIN IE00BJ38QD84, WKN A1XFN1

Dieser ETF hat mit 590 Millionen Euro bereits ein solides Volumen. Er besteht seit Juni 2014. Er gehört mit einer Gesamtkostenquote von 0,30 Prozent zu den günstigsten ETFs auf diesen Index. Anders als die meisten anderen ETFs auf den Russell 2000 repliziert er physisch durch optimiertes Sampling. Die repräsentativsten Aktien werden vom Emittenten erworben. Der sparplanfähige ETF ist thesaurierend. Die Rendite rutschte auch bei diesem ETF im März 2020 stark ins Negative. Sie hat sich wieder erholt und befindet sich im positiven Bereich, doch ist sie mit 0,86 Prozent noch schwach.

Xtrackers Russell 2000 UCITS ETF 1C, ISIN IE00BJZ2DD79, WKN A1XEJT

Dieser ETF hat mit 782 Millionen Euro das höchste Volumen unter den Fonds auf den Russell 2000. Er besteht seit März 2015. Die Replikationsmethode ist bei einem Index mit 2.000 enthaltenen Unternehmen erstaunlich: Dieser Fonds repliziert vollständig physisch. Alle gelisteten Aktien werden erworben. Die Gesamtkostenquote liegt auch bei diesem Fonds bei 0,30 Prozent. Der Fonds eignet sich für einen Sparplan und ist thesaurierend. Im März 2020 ist auch bei diesem Fonds die Rendite stark ins Minus gerutscht. Sie hat sich inzwischen wieder erholt, doch ist sie mit 0,77 Prozent nur schwach im Plus.

ETFs auf den Russell 2000 nur als Beimischung geeignet

Wie die ETFs auf den Russell 2000 zeigen, ist die Rendite während der Corona-Krise stark eingebrochen. Auch wenn sich die Rendite bei allen fünf ETFs wieder erholt hat, ist sie nur schwach im Plus. Möchtest Du in einen solchen ETF investieren, solltest Du ihn nur als Beimischung für das Portfolio verwenden. Vor der Corona-Krise war die Rendite bei allen diesen ETFs im Plus. Sie hat ihren hohen Stand vom Januar 2020 noch lange nicht wieder erreicht.

Verglichen mit ETFs auf andere US-amerikanische Indizes zeigen die ETFs auf den Russell 2000 eher eine schwache Entwicklung der Rendite. Das liegt wahrscheinlich daran, dass es sich bei den gelisteten Unternehmen nur um Small Caps handelt, die in Deutschland kaum bekannt sind. Da jedoch eine Vielzahl an Unternehmen enthalten ist, kannst Du von einer außerordentlich breiten Risikostreuung ausgehen.

Alle fünf ETFs auf diesen Index, in die Du in Deutschland investieren kannst, sind thesaurierend. Bei US-amerikanischen Aktiengesellschaften wird die Dividende quartalsweise ausgezahlt. Wahrscheinlich gibt es auf diesen Index keine ausschüttenden ETFs, da es sich nur um kleinere Unternehmen handelt, die nicht immer eine Dividende zahlen.

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Fazit: Russell 2000 investiert nur in kleinere Unternehmen

Der Russell 2000 gehört zu den in Deutschland weniger bekannten Aktienindizes auf US-amerikanische Titel. Er bietet mit 2.000 Titeln eine gute Risikostreuung, doch handelt es sich dabei nur um kleinere Unternehmen, die sogenannten Small Caps. Dieser Index enthält die 2.000 Titel aus dem Russell 3000 mit der niedrigsten Marktkapitalisierung. In Deutschland sind aktuell fünf ETFs auf den Russell 2000 handelbar. Möchtest Du in einen solchen ETF investieren, solltest Du auf ein hohes Fondsvolumen achten. Die Rendite brach bei allen fünf ETFs auf diesen Index während der Corona-Krise stark ein. Inzwischen ist die Rendite wieder positiv, doch ist sie nur schwach über Null.

Viele ETF-Experten haben in der Vergangenheit auf eine Beimischung von Small Caps im Portfolio geschworen. So auch der bekannte Autor und Anlageberater Gerd Kommer. Small Cap ETFs zählen zu den sog. Faktor-ETFs. Ob die Überrendite von Small Caps auch in Zukunft bestand haben wird, lässt sich nur schwer abschätzen. Deshalb empfehlen wir Small Caps ETFs nicht überzugewichten im Depot.

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