ETF

Sind ETFs immer ohne Ausgabeaufschlag?

Veröffentlicht am
Sind ETFs immer ohne Ausgabeaufschlag?

ETF ohne Ausgabeaufschlag - auf Aktionen achten

Anders als bei aktiv gemanagten Investmentfonds fällt bei ETFs nur selten ein Ausgabeaufschlag an. Sie können einen ETF ohne Ausgabeaufschlag bei Online-Brokern oder an der Börse kaufen. Ein ETF ohne Gebühren wird häufig bei Aktionen angeboten. Ein ETF wird niemals völlig kostenlos sein, auch wenn die Broker damit werben. Sie müssen die TER zahlen.

ETF ohne Gebühren - was Sie beachten müssen

ETFs sind deutlich kostengünstiger als Investmentfonds, da sie nicht aktiv gemanagt werden. In der Regel können Sie einen ETF ohne Ausgabeaufschlag kaufen. Der Ausgabeaufschlag liegt bei den gemanagten Investmentfonds meistens bei 5 Prozent. Wird auf einen ETF ein Ausgabeaufschlag erhoben, ist er deutlich niedriger als bei den gemanagten Fonds. Er liegt dann zwischen 2 und 5 Prozent. Dieser Ausgabeaufschlag macht sich dann bemerkbar, wenn Sie einen hohen Betrag in den ETF einzahlen, beispielsweise 10.000 Euro. Er kann dann bei über 200 Euro liegen. Es ist daher sinnvoll, einen ETF ohne Ausgabeaufschlag zu erwerben.
Dieser Ausgabeaufschlag ist ein Aufgeld, das einmalig beim Kauf eines Fonds anfällt. Er wird auch als Agio bezeichnet. Bei einer Filialbank kann der Ausgabeaufschlag wesentlich höher als bei einem Online-Broker sein. Um einen ETF ohne Ausgabeaufschlag zu kaufen, sollten Sie die Angebote der Online-Broker vergleichen und dabei auch auf das Kleingedruckte achten.

Auch wenn die Online-Broker damit werben, dass einige ETFs im Rahmen von Aktionen kostenlos verfügbar sind, ist das nicht der Fall. Im Rahmen solcher Aktionen können Sie einen ETF ohne Gebühren kaufen, doch müssen Sie die Gesamtkostenquote beachten. Auch wenn ein ETF kostenlos angeboten wird, müssen Sie die Gesamtkostenquote (TER) zahlen.

Was ist die Gesamtkostenquote?

Im Rahmen von Aktionen werben Online-Broker mit dem ETF ohne Gebühren. Auch wenn Sie beim Broker keine Gebühr zahlen müssen, ist der ETF für Sie nicht völlig kostenlos. Sie müssen die Gesamtkostenquote (Total Expens Ratio, TER) zahlen. Auf die TER hat der Online-Broker keinen Einfluss. Diese TER ist unterschiedlich hoch und hängt vom jeweiligen ETF ab. Sie wird vom Emittenten des ETF erhoben.
In der TER sind gleich mehrere Kosten enthalten:

  • Lizenzgebühren, die der Emittent für die Nachbildung eines Indexes zahlen muss
  • Depotbankgebühren, da die Wertpapiere, in die der ETF investiert, in einem Depot aufbewahrt werden müssen
  • Verwaltungsgebühren, die dem ETF-Anbieter für die Indexnachbildung entstehen. Solche Gebühren werden für Wirtschaftsprüfung, Revision, Portfolio-Management und sonstige Betriebskosten fällig.
  • Vertriebsgebühren, beispielsweise für die Erstellung von Broschüren und Fondsdokumenten.

Damit Sie möglichst viel für Ihr Geld bekommen, sollten Sie die TER bei den verschiedenen ETFs vergleichen. Die TER gibt die jährlich laufenden Kosten eines ETFs an. Bei einigen ETFs liegt diese TER nur bei 0,09 Prozent, während sie bei anderen ETFs über 1 Prozent liegen kann. Es ist vom Herausgeber der ETFs abhängig, welche TER anfällt. Der beliebte iShares Core MSCI World UCITS ETF z. B. erhebt eine jährliche TER von 0,20%. Bei einem DAX-ETF sind es etwas weniger, z. B. 0,16% bei diesem Fonds.

ETFs ohne Ausgabeaufschlag bei diesen Anbietern

Derzeit beliebte Anbieter, wenn es um ETF-Fonds geht, sind unter anderem folgende:

  1. Trade Republic: 300 iShares-Sparpläne kostenlos
  2. Consorsbank: 220 kostenlose Sparpläne von iShares, ComStage, Amundi u.v.m
  3. Smartbroker: Der Broker aus der Finanz-Community
  4. onvista bank: Viele kostenlose Sparpläne verschiedener Anbieter
  5. Flatex: Mehr als 400 ETFs im kostenlosen Sparplan

(Anklicken für Testbericht zum jeweiligen Anbieter.)

Weitere Kosten für den ETF

Möchten Sie in einen ETF investieren, müssen Sie ein Depot eröffnen. Das ist bei einer Einmalinvestition ebenso erforderlich wie bei einem ETF-Sparplan. Das Depot wird bei den meisten Online-Brokern inzwischen kostenlos angeboten. Anders kann das bei den Filialbanken aussehen. Sie erheben oft eine jährliche Gebühr für das Depot.

Kaufen Sie ETF-Anteile, wird darauf eine Gebühr fällig. Sie ist nicht zu verwechseln mit dem Ausgabeaufschlag, da Sie einen ETF ohne Ausgabeaufschlag kaufen können. Diese Gebühr kann prozentual auf das Handelsvolumen, beispielsweise 0,25 Prozent, oder als fester Betrag erhoben werden. Sie ist abhängig vom Broker. Einen ETF ohne Gebühren können Sie bei verschiedenen Brokern im Rahmen von Aktionen kaufen. Es handelt sich jedoch nur um ausgewählte ETFs.

Die Gebühr fällt auch bei einem ETF-Sparplan an. Für jede Sparrate müssen Sie eine solche Gebühr bei der Ausführung bezahlen. Auch für einen Sparplan können Sie bei Aktionen einen ETF ohne Gebühren kaufen. Sie sollten darauf achten, ob der ETF ohne Gebühren dauerhaft ist, während Sie in den Sparplan einzahlen.
Solche Gebühren werden erhoben, da der ETF nicht direkt vom Emittenten gekauft werden kann. Die Bank oder der Online-Broker erhebt daher eine Gebühr für die Bereitstellung und für die Ausführung des ETF. Die Gebühren, die Sie jedes Mal für die Ausführung einer Sparrate zahlen, können beispielsweise pauschal bei 1,50 Euro oder bei 1,5 Prozent auf die Sparrate liegen.

Was Sie beim ETF ohne Gebühren beachten sollten

Werden ETFs kostenlos angeboten, handelt es sich meistens nur um eine bestimmte Auswahl an ETFs. Sie sollten sich nicht von der Tatsache blenden lassen, dass Sie einen ETF ohne Gebühren bekommen können. Wichtiger ist, in welchen ETF Sie investieren. Es kommt auf eine gute Risikostreuung an. Sie sollten sich daher über den Index informieren, den der ETF abbildet. Weiterhin sollten Sie sich über die Wertentwicklung, das Alter des ETFs und das Fondsvolumen informieren, um nicht die Gefahr zu laufen, dass der ETF irgendwann wegen mangelnder Wirtschaftlichkeit liquidiert wird.

Fünf Gründe die für ETFs sprechen

Diversifizierung

Wenn Sie eine Aktie oder einen Anteil eines ETFs kaufen, investieren Sie in ein Portfolio die eine Reihe von verschiedenen Aktien oder anderen Investitionen hält. Diese Diversifizierung kann dazu beitragen, das Auf und Ab von Investitionen mit nur einer Anlage zu glätten. Sie können Ihr Geld auch auf ETFs verteilen, die verschiedene Arten von Anlagen, wie z.B. Anleihen oder Rohstoffe, abdecken. Dies ermöglicht Ihnen eine weitere Diversifizierung.

Passive Verwaltung

Die meisten ETFs sind so konzipiert, dass sie einen Index nachbilden wie der MSCI World oder der DAX - das nennt man passives Investieren. Passives Investieren kostet den Verbraucher in der Regel weniger als aktives Investieren, bei dem ein Portfoliomanager kauft und verkauft aktiv Wertpapiere, um zu versuchen, den Markt zu übertreffen.  Während aktive Strategien Vorteile haben, können passive Strategien aktive Strategien allein aufgrund von Kosteneinsparungen übertreffen.

Transparenz

Die meisten ETFs veröffentlichen ihre Bestände  jeden Tag.  Sie können herausfinden, welche Anlagen Ihr ETF hält, ihre relative Gewichtung im Fonds und ob der Fonds seine Position in einer bestimmten Anlage geändert hat.  Diese Transparenz kann Ihnen helfen, zu erkennen, ob ein ETF seine Anlageziele erfüllt.  Und weil ETFs handeln an einer Börse können Sie den aktuellen Marktpreis leicht finden.

Sie können in der Regel häufiger herausfinden, welche Anlagen ein ETF hält und welche relative Gewichtung sie im ETF haben als bei Investmentfonds, die ihre Bestände nur periodisch offenlegen.

Leichter Kauf und Verkauf

Sie können ETFs von einer Wertpapierfirma oder einem Online-Maklerunternehmen kaufen und verkaufen. Zu jeder Zeit, wenn die Börse  offen ist, zum aktuellen Marktpreis zum Zeitpunkt der Transaktion.  Wie Aktien werden auch ETFs den ganzen Tag über zum aktuellen Marktpreis gehandelt.  Wenn Sie einen ETF kaufen oder verkaufen, zahlen Sie normalerweise eine Kommission. Da der Preis erst am Ende des Handelstages festgelegt wird, werden ETFs den ganzen Tag über zum aktuellen Marktpreis gehandelt.  Sie können den aktuellen Marktpreis für ETFs jederzeit abrufen, während die Preise für Investmentfonds in der Regel nur einmal täglich verfügbar sind.

Niedrige Haltekosten

Je nachdem, welchen Fonds Sie kaufen, zahlen Sie möglicherweise weniger für den Besitz eines ETFs als für einen Investmentfonds.  Index-ETFs beispielsweise bilden einfach einen Index ab, so dass der Portfoliomanager den Fonds nicht aktiv verwaltet, was eine geringere Verwaltungskostenquote (MER) bedeuten kann. Aktiv verwaltete ETFs und fremdfinanzierte ETFs haben höhere MERs als Index-ETFs, können aber niedrigere MERs als aktiv verwaltete Investmentfonds haben.  

Fazit: ETF ohne Ausgabeaufschlag ist die Regel

Während Sie bei der Investition in einen gemanagten Fonds einen Ausgabeaufschlag zahlen, kommt ein ETF ohne Ausgabeaufschlag aus. Ein ETF ohne Gebühren wird im Rahmen von Aktionen angeboten. Aufgrund der TER ist ein ETF nicht völlig kostenlos.

Weiterlesen:

Unser Tipp: Bei Scalable Capital kannst Du rund 2000 ETFs von iShares, Lyxor, Xtrackers, WisdomTree und Amundi von 7:30 bis 23 Uhr für nur 0,99 € handeln und dauerhaft kostenlos besparen. Monatliche Sparraten schon ab 1 €.

Mehr zum Thema:






Rechtliche Hinweise: Alle Angaben sind ohne Gewähr. Die in den Artikeln erwähnten ETFs und anderen Finanzprodukte stellen keine Kaufempfehlung dar. Wir können keine Finanzberatung oder ähnliches anbieten. Der Wert von Aktien, ETFs und ETCs, die über ein Wertpapierdepot gekauft wurden, kann sowohl steigen als auch fallen. Börsengeschäfte stellen ein erhebliches Risiko dar, die bis zum Totalverlust des eingesetzten Kapitals führen können. etf.capital haftet nicht für materielle und/oder immaterielle Schäden, die durch Nutzung oder Nichtnutzung der Inhalte oder durch die Nutzung fehlerhafter und unvollständiger Inhalte verursacht wurden. Der Autor besitzt keinen der genannten ETFs. Keiner der Inhalte stellt ein Angebot zum Kauf oder Verkauf von Wertpapieren dar. Kryptoassets sind hochvolatile unregulierte Anlageprodukte. Es existiert kein EU-Anlegerschutz.

Vergleiche: Unsere Anbieter-Vergleiche bieten keinen kompletten Marktüberblick. Zur Finanzierung dieser Website erhalten wir von den Anbietern eine Provision bei Kontoeröffnung. Die Vergleiche beginnen mit den Anbietern mit der höchsten Abschlussquote und endet mit der niedrigsten. Bei gleicher Abschlussquote werden die Aufrufe hinzugezogen. D. h. Produkte, die im Verhältnis zu den Aufrufen hier öfter gewählt werden, sind höher platziert. Bewertungen können nicht auf Echtheit geprüft werden. Der Anbieter auf Platz 1 wird zusätzlich farblich hervorgehoben. Testsiegel werden angezeigt, sofern sie uns vom Anbieter zur Verfügung gestellt wurden.

"Kostenlose ETF-Sparpläne" bezieht sich auf die Ausführung der Sparpläne. Es entstehen ggfs. weitere Produktkosten und Zuwendungen. Bei Aktionsangeboten gelten die Teilnahmebedingungen des jeweiligen Anbieters.

Die mit einem Sternchen (*) oder versehenen Links oder farblich hervorgehobenen Schaltflächen sind i.d.R. bezahlte Produktplatzierung zur Finanzierung dieser Website. Dir entstehen dadurch keinerlei Nachteile. Du unterstützt damit unsere Arbeit.

Sind ETFs immer ohne Ausgabeaufschlag?
Teilen
Twitter icon Facebook icon